Anabolika-Doping und die Folgen: “Die Rache des eigenen Körpers”
Demnach sind 87 Prozent der vom deutschen Zoll sichergestellten “Appearance and performance enhancing drugs” (APEDs) anabole Steroide. Die Anwendung anaboler Steroide führt zu nachteiligen Veränderungen im Lipidprofil mit erhöhtem LDL und verringertem HDL [14]. Dies könnte die Ursache einer Arteriosklerose sein, wenn die Stoffe über eine längere Periode eingenommen werden [15]. AAS haben das Potential, die Thrombose- und Gerinnungsneigung zu erhöhen sowie Koronarspasmen auszulösen. Myokardiale Ischämie und Kardiomyopathie sind beobachtet worden [16].
- Obwohl Steroide keine psychotropen Substanzen sind und sich deren Gebrauch deutlich von solchen Drogen unterscheidet, erinnern die psychischen Konsequenzen häufig an Entzugserscheinungen.
- Das erste synthethische heterozyklische anabole Steroid war Stanozolol.
- “Sie brauchen zwar ein Rezept, aber das kriegen diese Sportler schon. Und es gibt natürlich Leute, die die Medikamente ohne Rezept weitergeben”, sagt der Szenekenner.
- Die Androgene, zu denen Bodybuilder so gerne greifen, sind nur ein Teil davon.
- Darüber hinaus vertieft sich die Stimme, und die Brust atrophiert [11].
Das pharmakologische Wissen über diese Substanzen basiert meist auf subjektiven Erfahrungen. Häufig wird erst das Auftreten von Nebeneffekten für das Einsetzen der anabolen Wirkung gehalten. Durch den einfachen http://760display.com/wp-includes/pages/oxandrolon-in-sport-und-medizin.html Zugang zu diesen Substanzen hat das Anabolikaproblem eine breite Basis erreicht, zumal derartige Pharmaka auf dem Schwarzmarkt zur Verfügung stehen, und der Missbrauch kaum kontrollierbar ist.
Herzschäden durch Anabolika
In Deutschland ist der Verkauf und Erwerb von anabolen Steroiden und Somatotropin laut § 6 des Arzneimittelgesetzes verboten beziehungsweise nur mittels Rezept erlaubt. Gemäß § 95 wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft, wer entgegen § 6 Arzneimittel zu Dopingzwecken im Sport in den Verkehr bringt, verschreibt oder bei anderen anwendet. Auch Methyltestosteron dient der oralen Therapie des Hypogonadismus. Gleichermaßen war Metandienon in Deutschland als Arzneimittel Dianabol® im Handel, ist heute aber legal in der Bundesrepublik nicht mehr zu beziehen. In Polen und Rumänien, vor allem aber im Internet ist es jedoch käuflich zu erwerben. »Dianabol – Kein anderer Name hat die Bodybuildingwelt über einen so langen Zeitraum in Atem gehalten«, so ist im Web zu lesen (6).
Süchtig nach dem perfekten Körper
Neben dieser erhöhten Viskosität führt auch ein vermehrtes Verklumpen von den Blutplättchen zu Thrombosen mit beispielsweise Schlaganfall oder Lungenarterienembolie. Patienten mit zu hohem Blutdruck und Herzschwäche helfen diese Wirkstoffe zu entwässern. In Sportarten mit Gewichtsklassen – etwa Boxen oder Reiten – nutzen manche Sportler Diuretika, um rasch abzunehmen und damit in eine niedrigere Gewichtsklasse zu passen. Zusätzlich „maskieren“ Diuretika viele andere Dopingmittel, weil der Urin stark verdünnt ist. Allerdings verliert der Körper unter dem Einfluss der Diuretika mit dem Wasser auch viele Mineralstoffe. Muskelkrämpfe, Herzrhythmusstörungen und Leistungsschwäche sind die Folgen.
Gefährliche Eingriffe in den hormonellen Regelkreis
Eine kürzlich publizierte Studie hat gezeigt, dass unter den 12- bis 17-Jährigen AAS die zweithäufigste leistungssteigernde Stoffgruppe nach Creatin ist. Etwa 3 bis 12 % der Studenten verwenden diese Verbindungen oder hatten sie mehrmals eingenommen [2]. Eine Fragebogenstudie in kommerziellen Sportstudios ergab, dass 24 % Erfahrungen mit anabolen Steroiden hatten [3]. Ein Großteil der verwendeten Substanzen führt zu Dysfunktionen in verschiedenen Organsystemen. Die längere Anwendung von Testosteron zeigt beispielsweise direkt toxische Wirkungen auf die Leber und kann Lebertumore entstehen lassen. Auch nimmt die Insulinsensitivität in den Zellen ab und erhöht so das Risiko für einen Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).